Man darf jede Berichterstattung nicht einfach so hinnehmen, vor allem nicht, wenn es um diesen Inhalt geht, und schon gar nicht, wenn sie der benannten Quelle entstammt. Viele hinterfragen zwar hier den generellen Wahrheitsgehalt, doch man darf auch nicht vergessen, dass die Grundlage an sich vielleicht stimmen mag - es habe sich ein 9-jähriger Junge selbst umgebracht - aber eben nicht garantiert ist, dass die Geschichte seitens RTL überhaupt auf den korrekten Ursprung zurückgeführt ist. Was ich damit meine ist: vielleicht hat der Junge diese Art von Eltern gehabt, die in ihrer emotionalen Not im Nachhinein die Schuld bei Minecraft gesehen haben. Sie wussten vielleicht, dass er Minecraft spielte, hatten das schon mal gehört, und haben das dann so gegenüber RTL beschrieben. RTL ist dann die erfahrenste öffentliche Stelle, wenn es darum geht, sich einen schönen Reim drauf zu machen. Vermutlich hat die Realität rein gar nichts damit zu tun, dass er von irgendwelchen Mitspielern ausgeschlossen wurde, vielleicht hat es auch gar nichts mit seiner Online-Realität zu tun.
Man sollte daher jetzt nicht in große Unsicherheiten oder Übervorsichtigkeit verfallen. Letztendlich sind es - wie schon so oft hier benannt - die Eltern, die sich in ihrer eigenen Verantwortung sehen müssen, einzuschätzen, wie viel Freiraum sie ihrem (möglicherweise psychisch erkrankten) Kind im Internet geben. Die Behauptung, wir könnten mehr selbst dazu beitragen, weise ich zurück, denn darum geht es überhaupt gar nicht. Wenn wir unsere Spieler so stark beeinflussen könnten, dass alle nett und friedlich zueinander sind, hätten wir das schon längst ausgenutzt. Wir sind keine erziehende Instanz, oder können zumindest nicht die hauptsächliche durch unsere Maßnahmen, die aus Chat- und Netzwerkausschlüssen bestehen, ersetzen. Ich persönlich sehe bei der Angelegenheit, wie regelkonform und somit in unserem Fall auch freundlich sich ein Spieler zu seinen Mitspielern verhält, vor allem das bisherige soziale Umfeld als verantwortlich an. Ohne es belächeln oder polemisch wirken zu wollen, aber als DDoS und Doxing noch in war, hatte man sich auch immer seinen eigenen Teil darüber erdenken können, wie es um die handelnde Person wohl privat bestellt ist.
Man sollte die Ursache also weder bei Computerspielen, noch bei Kontakten im Internet sehen. Vor allem aber, sollte man es nicht öffentlich auch noch so berichten. Ich stimme dem Artikel aber angesichts des Punktes, die Eltern sollen sich einen besseren Überblick über das verschaffen, was das Kind im Internet macht - aber das schafft man auch ohne Überwachung, nämlich indem man einen gesunden, eigentlich total üblichen, mündlichen Kontakt zum eigenen Kind pflegt und sich einfach mal unterhält. Eigentlich erzählen Kinder gerne, wenn sie merken, dass sie für das Thema offene Eltern haben, die den Inhalt nicht ständig angestrengt zurückweisen und sich wünschen, das Kind würde andere Dinge tun.